Warum Balance kein Zustand, sondern ein lebendiger Rhythmus ist.
Nähe und Distanz gehören untrennbar zusammen, sowie Einatmen und Ausatmen.

Beim Einatmen spüren wir Verbindung, beim Ausatmen Freiheit.
Und genau zwischen diesen Polen kann sich eine Beziehung entfalten. Beziehungen, ob partnerschaftlich, familiär oder freundschaftlich, folgen demselben Rhythmus. Solange beide im Einklang sind, ist er fließend. Doch wenn unausgesprochene Bedürfnisse oder Spannungen wachsen, gerät dieser Fluss ins Stocken.

Dann beginnt Veränderung.

Wenn Beziehungen aus der Balance geraten, oft im Stillen,spürt Einer, dass etwas nicht mehr stimmt und dass die bekannten Verhaltensmuster, die einst Sicherheit gaben, nun beengen.Fragen entstehen, Zweifel auch.

Für den anderen kommt das unerwartet. Die gewohnte Harmonie bricht auf und die bisherige Balance wankt. Doch diese Irritation ist kein Bruch, sondern eine Einladung:hinzusehen, zu verstehen, zu wachsen.Unterdrückte Wünsche oder unausgesprochene Sehnsüchte suchen ihren Ausdruck,denn was verborgen bleibt, findet früher oder später seinen Weg nach außen.

Was oft schleichend beginnt, zeigt sich später als Ungleichgewicht, mal in der Nähe, mal in der Harmonie selbst. Wenn Harmonie zu viel oder sogar zur Last wird, kann es geschehen, dass einer der Partner sie aufrechterhält, indem er sich anpasst, zustimmt oder schweigt –nicht aus Überzeugung, sondern um Konflikte zu vermeiden.

Nach außen scheint alles gut, doch innerlich wächst die Entfernung zu sich selbst.Irgendwann erkennt diese Person: „Ich kann das Alte nicht mehr mittragen.“Distanz entsteht – nicht, weil Liebe schwindet, sondern weil Luft zum Atmen fehlt.Im Abstand kann Raum entstehen für ehrliche Gespräche, für Selbstreflexion und eine neue Begegnung.

Distanz als Raum für Erkenntnis

Wenn Nähe zur Belastung wird, ist Rückzug oft ein notwendiger Schritt. Er fühlt sich unsicher an, kann schmerzen, doch Distanz bedeutet nicht scheitern.Sie ist das Ausatmen der Beziehung – ein Moment, in dem Beobachtung, Klarheit und innere Freiheit möglich werden.In dieser Phase braucht es Geduld und Vertrauen.Alte Verletzungen und Ängste tauchen auf, um gesehen zu werden.
Wer diesen Prozess zulässt, erkennt: Distanz ist kein Widerspruch zur Liebe, sondern Teil ihres Wachstums.

Das neue Einatmen – die Rückkehr zur Nähe
Wenn beide den Abstand annehmen, entsteht Raum für ein neues Verständnis.
Die entstehende Balance ist keine Rückkehr zum alten Bekannten, sondern eine lebendigere Form des Miteinanders –tiefer, bewusster, echter.
Man atmet wieder ein und Nähe wird zu einem Ort, an dem man sich wirklich begegnen kann.

Dualität als Grundlage von Entwicklung

Alles Lebendige bewegt sich zwischen Gegensätzen:
In der Schönheit liegt Unvollkommenheit, im Ende die Möglichkeit des Neubeginns.
Wenn ein altes Haus abgerissen wird, entsteht Raum für etwas Neues.
So ist es auch in Beziehungen – manchmal muss Vertrautes sich lösen, damit Echtheit wachsen kann.

Fazit: Alles darf sein, nichts ist endgültig.

Eine Beziehung ist kein Zustand, sondern ein lebendiger Rhythmus.

Nähe und Distanz sind keine Gegensätze, sondern die beiden Atemzüge der Liebe.
Wer diesem Rhythmus vertraut, entdeckt in der Distanz keine Gefahr, sondern den Raum, in dem neue Nähe entsteht.

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